Sonntag, 27. Januar 2013

Darüber hinaus...

Endlich halte ich es in den Händen. Ein wenig habe ich die Entstehung dieses Buches in den letzten Monaten mitverfolgt – Dank Facebook und Blogbeiträgen. Und jetzt war der Autor so nett, mir ein Exemplar mit Widmung zu schicken…

Christoph Hübener legt mit diesem Band sein Erstlingswerk als Buchautor vor. Schriftstellerisch allerdings betätigt er sich schon viel länger in diversen Veröffentlichungen im Internet (Blogs u.ä.)

31 Kurzgeschichten liegen vor mir – und ich stürze mich gespannt in den Lesegenuss. Und stelle ziemlich schnell fest: Dieses Buch liest man nicht einfach so als Frühstückslektüre. Da muss man, da muss ich mir Zeit nehmen, mich konzentrieren. Denn Hübener schreibt mit intensivem Schreibstil, wortgewanden Ausdrücken und nicht immer auf der Oberfläche liegenden Inhalten. Man muss zweimal hinlesen, die Worte und Halbsätze auf sich einwirken lassen, bis der Aha-Effekt kommt.


Was gefällt

Was mir ausnehmend gut gefällt ist die Kurzartigkeit der Sätze. Manchmal nur ein Wort. Und das gedoppelt, mit Ausrufezeichen. Oder knappe Aussagen, wirksamer ob ihrer Kürze.
Auch das drucktechnische Erscheinungsbild der Geschichten spricht mich an. Fast nach jedem Satz -  wenn er denn länger ist – ein Absatz. Zeit zum Begreifen, Erholen, Nach-Denken. Im Innern Aufnehmen. Kraft tanken zum Weiterlesen.

Das Innere

Die Inhalte? Ohne den eigenen Lesegenuss vorwegzunehmen – es sind interessante Beobachtungen, Reflexionen, Erlebnisse – voller Sehnsüchte und Erklärungsversuche, was da im Innern eines oder mehrerer Menschen vorgegangen sein mag. Es geht um Liebe, Zartheit, ja auch um Glaubensthemen und Erotik, ohne die Grenzen zu überschreiten. Betrachtungsweisen eines tiefgründig Denkenden und Empfindenden.
Manche Geschichten berühren mich stark, lassen von dunklen Zeiten und Erlebnissen mehr ahnen, als dann beschrieben werden. Und es scheint mir, dass der Autor mit dieser Vergangenheit immer noch unterwegs ist, wenn es in den Berichten auch manche scheinbare Enden geben mag…

Der “Abflug” hat mich getroffen, wenn nach der Aufgabe von allem und Flucht doch man selbst noch da ist. Oder der verunfallte Junge. Oder solche Ausdrücke wie “ich konnte die Tränen hören”…
Ich werde dieses Buch sicher immer wieder lesen. Und kann es echt weiterempfehlen. In unserer technischen, sachlichen Zeit ein echter Leckerbissen von berührenden Geschichten, die tiefer- und nachgehen.

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