Endlich halte ich es in den Händen. Ein wenig habe ich die Entstehung dieses Buches
in den letzten Monaten mitverfolgt – Dank Facebook und Blogbeiträgen.
Und jetzt war der Autor so nett, mir ein Exemplar mit Widmung zu
schicken…
Christoph Hübener legt mit diesem Band sein Erstlingswerk als
Buchautor vor. Schriftstellerisch allerdings betätigt er sich schon viel
länger in diversen Veröffentlichungen im Internet (Blogs u.ä.)
31 Kurzgeschichten liegen vor mir – und ich stürze mich gespannt in
den Lesegenuss. Und stelle ziemlich schnell fest: Dieses Buch liest man
nicht einfach so als Frühstückslektüre. Da muss man, da muss ich mir
Zeit nehmen, mich konzentrieren. Denn Hübener schreibt mit intensivem
Schreibstil, wortgewanden Ausdrücken und nicht immer auf der Oberfläche
liegenden Inhalten. Man muss zweimal hinlesen, die Worte und Halbsätze
auf sich einwirken lassen, bis der Aha-Effekt kommt.
Was gefällt
Was mir ausnehmend gut gefällt ist die Kurzartigkeit der Sätze.
Manchmal nur ein Wort. Und das gedoppelt, mit Ausrufezeichen. Oder
knappe Aussagen, wirksamer ob ihrer Kürze.
Auch das drucktechnische Erscheinungsbild der Geschichten spricht
mich an. Fast nach jedem Satz - wenn er denn länger ist – ein Absatz.
Zeit zum Begreifen, Erholen, Nach-Denken. Im Innern Aufnehmen. Kraft
tanken zum Weiterlesen.
Das Innere
Die Inhalte? Ohne den eigenen Lesegenuss vorwegzunehmen – es sind
interessante Beobachtungen, Reflexionen, Erlebnisse – voller Sehnsüchte
und Erklärungsversuche, was da im Innern eines oder mehrerer Menschen
vorgegangen sein mag. Es geht um Liebe, Zartheit, ja auch um
Glaubensthemen und Erotik, ohne die Grenzen zu überschreiten.
Betrachtungsweisen eines tiefgründig Denkenden und Empfindenden.
Manche Geschichten berühren mich stark, lassen von dunklen Zeiten und
Erlebnissen mehr ahnen, als dann beschrieben werden. Und es scheint
mir, dass der Autor mit dieser Vergangenheit immer noch unterwegs ist,
wenn es in den Berichten auch manche scheinbare Enden geben mag…
Der “Abflug” hat mich getroffen, wenn nach der Aufgabe von allem und
Flucht doch man selbst noch da ist. Oder der verunfallte Junge. Oder
solche Ausdrücke wie “ich konnte die Tränen hören”…
Ich werde dieses Buch sicher immer wieder lesen. Und kann es echt
weiterempfehlen. In unserer technischen, sachlichen Zeit ein echter
Leckerbissen von berührenden Geschichten, die tiefer- und nachgehen.
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