Sonntag, 30. Oktober 2016

Tass Saada - Das Prinzip des Terrors


Vor einigen Jahren habe ich Tass Saada anlässlich eines Vortrages erlebt und mir auch sein erstes Buch „Ich kämpfte für Arafat“ gekauft.

Das jetzt vorliegende Werk hat mich beim Lesen in mehrerer Hinsicht begeistert.

Zum einen gelingt es dem Autor – auch, weil er selbst aus dem Terrorumfeld stammt und damit aufwuchs – für uns Westeuropäer mit unserem Demokratiedenken die ganz andere Denkweise von Terroristen aus dem z.B. islamischen Umfeld aufzuzeigen, wie das Recht des Individuums versus die Macht der Gruppe.

Saada listet auf, wie jemand zum Terroristen werden kann und welche Ursachen dafür zugrunde liegen.

Aber er bleibt nicht bei einer Bestandsaufnahme stehen, sondern bietet Denklösungen an, die möglich wären und sogar praktizierbar sind.

Was mich beeindruckte war auch das Zurückgehen vom Konflikt im Nahen Osten bis auf die Familiengeschichte von Abraham, Ismael und Isaak, welche Auswirkungen bis zur heutigen Zeit hat. Und auch genau da sind praktikable Lösungen möglich – durch den Weg von Versöhnung, Annahme und kreativen Lösungsversuchen.

Wie genau das möglich sein kann, schildert der ehemalige Arafat-Kämpfer an guten Beispielen, nicht zuletzt an der Arbeit mit Kindern in Jericho. Solche Projekte machen Mut für die Entwicklung, denn Kindern sind die Zukunft eines jeden Landes und von jeder Region.

Mich hat das Buch gefesselt – vom Erzählerstil, von den vielen selbst erlebten Beispielen, von den biblischen Herleitungen der Versöhnungsargumente bis hin zum neuen Verständnis von islamischer Denk- und Lebensweise – und deshalb empfehle ich es gerne weitere.

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