Vor einigen Jahren habe ich Tass Saada anlässlich eines
Vortrages erlebt und mir auch sein erstes Buch „Ich kämpfte für Arafat“
gekauft.
Das jetzt vorliegende Werk hat mich beim Lesen in
mehrerer Hinsicht begeistert.
Zum einen gelingt es dem Autor – auch, weil er selbst aus
dem Terrorumfeld stammt und damit aufwuchs – für uns Westeuropäer mit unserem
Demokratiedenken die ganz andere Denkweise von Terroristen aus dem z.B. islamischen
Umfeld aufzuzeigen, wie das Recht des Individuums versus die Macht der Gruppe.
Saada listet auf, wie jemand zum Terroristen werden kann
und welche Ursachen dafür zugrunde liegen.
Aber er bleibt nicht bei einer Bestandsaufnahme stehen,
sondern bietet Denklösungen an, die möglich wären und sogar praktizierbar sind.
Was mich beeindruckte war auch das Zurückgehen vom
Konflikt im Nahen Osten bis auf die Familiengeschichte von Abraham, Ismael und
Isaak, welche Auswirkungen bis zur heutigen Zeit hat. Und auch genau da sind
praktikable Lösungen möglich – durch den Weg von Versöhnung, Annahme und
kreativen Lösungsversuchen.
Wie genau das möglich sein kann, schildert der ehemalige
Arafat-Kämpfer an guten Beispielen, nicht zuletzt an der Arbeit mit Kindern in
Jericho. Solche Projekte machen Mut für die Entwicklung, denn Kindern sind die
Zukunft eines jeden Landes und von jeder Region.
Mich hat das Buch gefesselt – vom Erzählerstil, von den
vielen selbst erlebten Beispielen, von den biblischen Herleitungen der
Versöhnungsargumente bis hin zum neuen Verständnis von islamischer Denk- und
Lebensweise – und deshalb empfehle ich es gerne weitere.
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