Bill Hybels: Gottes leise Stimme hören.
Wie Gott zu uns spricht – und was passiert, wenn wir ihm folgen.
Mit Spannung hatte ich die Lieferung dieses Buches
erwartet. Schließlich interessiert mich das Thema, wie man – heute noch
– Gottes Stimme hören kann, schon seit längerem brennend.
Bill Hybels versteht es in seiner tiefgründigen, aber trotzdem leicht
verständlichen Erzählerart sehr gut, den Leser auf seine eigene
Entdeckungsreise in das Thema des Hörens von Gottes Stimme mit
hineinzunehmen. Und dann entwickeln sich Stück für Stück Grundsätze und
Prinzipien, aus biblischen Texten begründet und mit vielen eigenen
Beispielen gestützt.
Da geht es um die verschiedenen Arten, wie Gott zu Menschen spricht:
Durch sein Wort, die Bibel. Durch die eigene Familie, die Kinder, die
Gott benutzt, um Botschaften zu vermitteln. Durch Freunde, die den Mut
haben, konkrete Dinge anzusprechen.
Gehorsam?
Und es geht auch immer wieder um Gehorsam. Hören und gehorchen sind
wie ein Paar Schuhe, sie gehören zusammen. Eindrücklich erzählt Hybels
von dieser Situation, als er mit seinem Auto rückwärts fahren wollte,
der Heilige Geist ihm ein „Stopp!“ befahl und er dann, nicht verstehend
und fragend auf die Bremse trat. Zum Glück, denn außerhalb seines
Sichtbereiches fuhr gerade der Nachbarssohn am Heck seines Wagens
vorbei…
Immer wieder verdeutlicht der Autor durch viele biblische Beispiele,
dass Gott ein kommunikativer Gott ist, dem es Freude macht, sich
Menschen zu allen Zeiten zu offenbaren und Wegweisung zu geben, Trost zu
spenden, in dunklen Stunden der Verzweiflung neue Kraft zu schenken und
vor Versuchungen zu bewahren. Teilweise erstaunlich selbstkritisch
schildert der amerikanische Pastor dabei auch eigene Fehler und
Versagen, so zum Beispiel sein Hang zu Übertreibungen, die ihm aber ein
verantwortlicher Gemeindemitarbeiter liebevoll spiegelte und ihm dadurch
weiterhalf.
Eine ganze Nacht
Beeindruckt hat mich auch die Erzählung, als Hybels als jüngerer
Pastor an seine Grenzen kam: Arbeitsüberlastung, Anfeindungen, Schulden
in der Gemeinde, jede Menge unlösbarer Probleme… Da kam diese besondere
Nacht, als er, auf dem Teppich in seinem Arbeitszimmer liegend,
stundenlang mit Gott rang. Und keine Antwort bekam. Und trotzdem
weiterbetete, bis Gott in den Morgenstunden zu sprechen begann. Was da
genau passierte? Selber lesen…
„Gottes leise Stimme hören“ ist ein Buch für den Glaubensalltag,
ermutigt und gibt viele Antworten. Ich habe es in einem Zug
durchgelesen, so hat mich das Thema fasziniert.
Wenn es eines gab, was mich wunderte, ist, dass Gottes Reden immer
mit „Flüstern“ bezeichnet wurde. Meines Wissens nach hat Gott in seinem
Reden viele Modulationen, spricht oft wirklich leise, damit wir
hinhören, kann aber auch seine Meinung sehr klar und deutlich zum
Ausdruck bringen. Aber das ist wirklich nur ein Detail in einem Buch,
was kaufens- und lesenswert ist.
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