Samstag, 12. Mai 2012

Samuel Koch: Zwei Leben

Samstag Abend. Es ist der 4. Dezember 2010. Wir freuen uns auf einen entspannten Fernsehabend mit “Wetten dass…”. Die Show sollte nicht lange gehen. Schon bei der ersten Wette verunglückte der Kandidat. Blieb nach einem missglückten Salto über das Auto, welches sein Vater fuhr, besinnungslos liegen. Das Entsetzen spüre ich heute noch. Die Situation hat sich ins Gedächtnis eingegraben. Auch das Erschrecken der Showmaster, der erstmalige Abbruch dieser Sendung. Zu schlimm war es, dass ein Wettkandidat verunglückte. Sein Name: Samuel Koch.

Nachbarn

Er stammt aus einem Ort, keine 13 Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Sozusagen ein Nachbar. Unsere jungen Leute kannten ihn. Das schaffte noch mal einen Bezug zu diesem jungen Mann. Und dass er Christ wäre…
Auf das angekündigte Buch habe ich schon länger gewartet. Und es kürzlich gelesen. In einem “Rutsch”, denn seine Schilderungen lassen einen nicht los. Lassen mich nicht los. Ziemlich schnörkellos – und erstaunlich ehrlich geschrieben, wie ich finde. Ich erfahre Vieles aus seinem “Vorleben” (vor dem Sturz). Sein Ausprobieren von körperlichen Grenzen. Sein Austesten verschiedener Lebensgebiete. Die Bundeswehrära kommt zu Wort genau wie seine Anfänge als Schauspielstudent.

Dienstag, 24. April 2012

70 Tage unter der Erde

Ich habe dieses Rettungsaktion damals verfolgt – und mich dann mit den 33 Bergleuten mitgefreut, als sie endlich wieder das Licht der Sonne erblickten.

Am 5. August 2010 gab es in der chilenischen Kupfer- und Goldmine San José einen Bergschlag und schloss die mehr als dreissig Bergleute in cirka 700 Meter Tiefe ein. Viele Tage waren sie von der Aussenwelt abgeschlossen. Keiner an der Erdoberfläche wusste, ob sie noch am Leben waren oder beim Unglück gestorben sind. Rettungsarbeiten liefen an, waren längere Zeit nicht vom Erfolg gekrönt. Bis dann eine Bohrung in ihren Rettungsraum durchkam…

Wunder

Einer der Bergleute, José Henríquez, schreibt später ein Buch darüber. Ich habe es gerade gelesen. Es packt einen. José schildert zuerst seine Kindheit, seine Prägungen. Besonders durch seinen Grossvater. der ihm auch den christlichen Glauben vermittelte und auch vorlebte. Weiter geht um seine Ausbildung und wie er dann beim Bergbau landete. In vielen Jahren bei verschiedenen Tätigkeiten und Minen erlebt der junge Mann, der inzwischen verheiratet ist und zwei Töchter hat, wie ihn einige Unglücke betreffen – er aber immer wieder gerettet wird. Das sind für ihn Wunder, die sein Gott ihn erleben lässt.

Samstag, 31. März 2012

Roter Winkel, hartes Leben

Da lag es. Auf dem Tisch im Arbeitszimmer. Meine Frau hatte es von einem Treffen beim Roten Kreuz mitgebracht. Das Buch “roter Winkel, hartes Leben” – in quadratischer Form und zweisprachig, sowohl deutsch als russisch geschrieben.

Ich nahm es zur Hand – und kam nicht wieder los. Till Mayer, Jahrgang 1972, Journalist und Fotograf hat es verfasst. Und die Fotos dazu gemacht. Das Thema? Er besuchte Überlebende von Konzentrationslagern in Lemberg, ihrer ukrainischen Heimat. 2007 sind diese Bilder und Geschichten aufgenommen wurden.

Vierzehn verschiedene Schicksale presst der Autor in kurze Skizzen ihres Lebens. Wie will man auch die Fülle von Emotionen, Erlebnissen, fatalen Erinnerungen und gespeicherten Ängsten in wenigen Zeilen beschreiben? Till Mayer ist es gelungen. Ich merke es daran, wie mich das Thema, die einzelnen Schicksale nicht loslassen, auch wenn ich das Buch schon zu Seite gelegt habe.

Montag, 27. Februar 2012

Das Buch vom Himmel

Ich war ziemlich gespannt auf dieses Buch. Einfach, weil mich das Thema “Himmel” auch schon lange interessiert und fasziniert. Und dann erfuhr ich, dass unserer ehemaliger Nachbar – Matthias Herrchen – etwas darüber geschrieben hat. Ich bestellte es sofort. Am Wochenende habe ich es gelesen. In einem Rutsch sozusagen.
Das Buch ist gut geschrieben. Man merkt dem Autor an, dass er gewöhnt ist, mit der Sprache zu brillieren. Gerne fomuliert. Präzise Aussagen trifft. Und durch eigenes Erleben dazu angeregt wurde, den Dingen über den Wolken auf die Spur zu kommen. Und sich lange mit dem Thema Himmel beschäftigt hat.

Die Bibel sagt…

Es ist erstaunlich, an wievielen Stellen der Bibel doch Aussagen getroffen werden, was den Himmel ausmacht. Wie es dort aussieht. Wer dort sein wird und wer nicht. Der Autor bemüht sich, sowohl Stellen aus dem Alten Testament als auch neutestamentliche Aussagen einzuordnen und zu erläutern. Er erklärt die Arten und Hierarchien der Engelwesen. Und versucht auch, das Unbeschreibliche zu beschreiben. Hier eine Kostprobe:

Dienstag, 3. Januar 2012

Mein Herz in Afrika

So heisst der Titel des neusten Buches von Andreas Malessa.
Er stellte es anlässlich des "Kanderner Themenfrühstücks" den Zuhörern vor. Meine Frau wollte es gerne haben, aber ich brachte sie irgendwie davon ab. Um es dann doch - mit Widmung - zu erstehen...Das Buch würde über einen Massai handeln, den Malessa kennen gelernt hatte.

Wer das Buch von Corinne Hofmann - "Die weisse Massai" - kennt, hätte vielleicht eine ähnliche Thematik erwartet. Aber der Autor hat einen völlig anderen Erzählerstil. Witzig, genau beobachtend und beschreibend - und vor allem mit anderen Inhalten!

Ole Ronkei - für einen gescheiten Krieger- bzw. Viehhüterdienst zu klein und unsportlich - wird von seinem Onkel in einer Schule untergebracht, lernt schreiben und lesen. Und beisst sich durchs ungewohnte ("weisse") Leben. Später nutzt er die Chance zu Aufentlhalten in England und den USA. Nach einigen Jahren findet man den Mann aus der kenianischen Steppe als Professor in den Staaten und Berater der Weltbank wieder. Wie viele Stolpersteine es auf diesem Weg gab, welche Kämpfe und Niederlagen er durchmachte - das muss man selber lesen!