Montag, 2. Mai 2011

Karierte Wolken

„Karierte Wolken“ von Matthias Storck ist das dritte Buch in jüngerer Vergangenheit, welches ich über ehemalige inhaftierte Stasigefangene in der DDR lese. Und es berührt mich ganz besonders. Haben die anderen Autoren bereits eindrücklich ihre Erlebnisse geschildert, gelingt es Storck auch durch eine besondere poetische Sprache und Satzdichte, Gefühle und Gedanken zu vermitteln.

Als Theologiestudent im „real existierenden Sozialismus“ wehrt er sich gegen Bevormundung, Anpassung und äusseren Druck. Dafür muss er manchen Preis zahlen.

Die plötzliche Verhaftung und der Einzug ins Untersuchungsgefängnis und   später nach der Verurteilung in den Vollzug sind der Hauptinhalt seines Buches. Wie übersteht ein Gefangener wochenlange Isolation, das mörderische Alleinsein, die totale Rechtlosigkeit? Wie geht er mit Verrat durch „Kameraden“ um? Wie übersteht man die perfide Art der Verhöre, die keinem der Insassen eine faire Chance zum Erklären geben?